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Monk
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  Blindenschule Datum:27.09.08 21:50 IP: gespeichert Moderator melden


Meine letzte Beziehung war schon vor über einem Jahr zerbrochen als ich Eva kennenlernte. Ich tue mich schwer mit dem Anknüpfen einer neuen Beziehung. Deshalb sammle und erfinde ich Sprüche, die mir helfen, Verlegenheiten zu überbrücken oder Komplimente zu machen. Zu Eva sagte ich: "Deine Augen leuchten wie die Kristalle des Rauhreifs auf einer violetten Kleeblüte im Licht der aufgehenden Sonne." Nicht nur Evas Augen hatten es mir angetan. Sie war unwiderstehlich. Sie hatte eine erotische Ausstrahlung, die mich durch und durch gefangen nahm. Ich hätte ihr alles versprochen, wenn ich sie nur für eine Nacht hätte lieben dürfen – von Kopf bis Fuß. Ich war völlig verdreht und konnte es nicht fassen, mit einer solchen Frau zusammen zu sein. Sie trug ein kurzes Kleid mit einem atemberaubenden Dekolleté. Wir hatten uns bei einer Tagung kennengelernt.

Das Tagungshotel hatte keine Gaststätte, so dass wir abends mit den anderen Teilnehmern zunächst ein gemütliches Lokal in der Stadt suchten. Als sich die Gelegenheit bot, setzten wir uns zu zweit in ein Tanzlokal ab.

Und nun hielt ich Eva zärtlich fest. Der letzte Tanz war gerade beendet. Und ich sagte zu Eva: "Deine Augen leuchten wie die Kristalle des Rauhreifs auf einer violetten Kleeblüte im Licht der aufgehenden Sonne."

Sie war Lehrerin in einem Qualifizierungsprojekt für blinde Frauen. Ich hielt sie noch immer fest. Und sie erzählte mir, dass ihre erwachsenen Schülerinnen Männer nur mit ihren Händen "sehen" könnten. Die blinden Frauen seine dabei sehr detailversessen. Männer, die selber nicht blind sind, haben oft besondere Schwierigkeiten, die Bedürfnisse dieser Frauen zu befriedigen. Ihre Schülerinnen hatten ihr das erzählt.

Ich weiß nicht mehr genau, was ich zu Eva sagte. Es müssen ziemliche Dummheiten gewesen sein: dass ich sie auch mit den Händen betrachten möchte – detailversessen – und ich weiß nicht was noch.

"Heute nicht." sagte sie. Und wir verabredeten uns an einem Wochenende, auf das ich 10 Tage sehnsüchtig warten mußte. Ich befand mich in wachsendem Liebesfieber, mit Ausbrüchen überschäumender erotischer Phantasien. Als ich das Treppenhaus zu ihrer Wohnung hinaufstieg und vor ihrer Tür stand, als ich meine Hand zum Klingelknopf ausstreckte war ich schon nicht mehr in der Realität sondern in einem Trancezustand.

"Komm rein!"

Kaum war die Haustür hinter uns geschlossen, begann Eva, mich auszuziehen. Als ich mich gefaßt hatte, fand ich an ihrem Kleid keinen Ansatzpunkt und sie wehrte meine Hände ab. "Erst Du! Sei gehorsam! Sonst kannst Du gleich wieder nach hause gehen." Schließlich stand ich nackt im Flur. Meine Kleider waren in einer Truhe neben der Tür gelandet. Sie griff auf die Garderobe, nahm einen Hut herunter und setzte ihn mir auf. "Der steht dir!" Sie strich mir mit den Fingernägeln über den Bauch und berührte meinen Penis. "Der steht dir noch besser! Ich habe ein Spiel vorbereitet. Du mußt jetzt die Augen jetzt ganz fest zu machen. Wenn du schummelst, schmeiße ich dich raus – wirklich!"

Ich war gehorsam. Wenn ich an die nächsten Minuten zurückdenke, bin ich froh, dass ich mich nicht richtig gegen die Falle gewehrt habe, die Eva nun zuschnappen ließ. In der Situation entwickelten sich zunächst recht ungute Gefühle – in Schockwellen. Mit geschlossen Augen erwartete ich die Überraschung. Eva stellte sich hinter mich. Sie streichelte mich überall, setzte mir zwischendurch den Hut ab und zog mir dann – wie ich später begriff – schnell und geschickt eine Ledermaske über den Kopf, die sie gleich am Hinterkopf verschloß. Ich konnte mir die Maske nicht mehr vom Kopf herunterziehen. Sie hatte schon wieder meinen Schwanz in der Hand. "Füge dich! Ich schenke dir ein zärtliches Liebesabenteuer, wie du es noch nie erlebt hast." Sie war Lehrerin für blinde Menschen und ich hatte wohl eine Unterrichtsstunde zu erwarten. Mit Gurten am Hinterkopf zog sie die Maske fest und ließ zwei winzig kleine Vorhängeschlösser einrasten. Um die Ledermaske zu öffnen, war ein Schlüssel erforderlich. Die Ledermaske hatte Atemlöcher, ließ sich am Mund öffnen und umschloss ansonsten den ganzen Kopf. Ich war nun so blind wie alle ihre Schülerinnen. "Los geht’s!" jubelte Eva und führte mich mit einem festen Griff um den Penis durch mehrere Türen in eine warmes Zimmer mit leiser Musik. Sie drehte mich mehrfach im Kreis, um mir endgültig die Orientierung zu rauben, ließ mich los und trat ein par Schritte zurück.

"Ich möchte dir Mathilda vorstellen." Das war der nächste Schock. "Mathilda ist blind. Sie kann leider nicht sehen, wie männlich Du aussiehst und was für eine stramme Errektion du hast. Mathilda ist bildhübsch. Schau´ sie dir mit deinen Händen an. Ich laß euch jetzt allein. Euch gehört das ganze Wochenende." Ich stand nackt und hilflos in einer unbekannten Wohnung einer fremden Frau, die ich nie zuvor gesehen hatte – und vorerst auch nicht sehen würde.

Ich stand mehrere Minuten wie versteinert da, nachdem Eva davon gehuscht war.

Mathilda brach schließlich das Schweigen "Es ist schwer, sich mit der Blindheit abzufinden."

"Bist Du angezogen?" nuschelte ich hinter meiner Maske hervor.

"Ja! Soll ich mich ausziehen, um gleiche Bedingungen für uns beide zu schaffen?"

"Gleiche Bedingungen? ´Gleiche Bedingungen´ kann man das wirklich nicht nennen."

"Eva hat mir erzählt, was für wilde Dinge Du ihr gesagt hast. Ich hatte gehofft, dass du nicht zu prüde bist."

Was sollte ich darauf erwidern? Eva hatte mich ja tatsächlich verrückt gemacht.

"Ich möchte wenigstens ein wenig mit dir plaudern, bevor ich dich wieder laufen lasse. Ich führe dich zum Sofa, wenn du gestattest."

Ich ließ mich von ihr führen und saß nun neben ihr. In meinem Inneren tobten Gefühlsstürme. Ihr Handrücken streichelte hauchzart an der Außenseite meines Oberschenkels entlang – vor und zurück. Ich packte ihre Hand. "Hör´ zu Mathilda! Ihr habt mich in eine gemeine Situation gebracht. Ich sollte explodieren vor Zorn. Aber ich könnte explodieren vor Lust. Ich bin kein Kind von Traurigkeit. Ich werde mitspielen." Ich legte ihre Hand auf meine Brust und sie begann, mich zu betrachten - detailversessen.

Das hatte ich Freitags gegen 15.00 Uhr gesagt. Die Maske nahm mir Mathilda am folgenden Montag Morgen erst wieder ab. Seither biete ich Mathilda manchmal an, die Maske freiwillig überzuziehen. Und sie besteht dann darauf, auch die kleinen Schlösser anzubringen, die sie geschickt durch die Löcher der Riemen steckt und einrasten läßt. Und ich denke dabei jedesmal an das Erstemal zurück, an das wunderschöne, erregende Bild das meine Hände von Mathilda aufnahmen.

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peru
Sklave/KG-Träger



Jetzt bin ich hier

Beiträge: 84

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  RE: Blindenschule Datum:12.11.08 22:10 IP: gespeichert Moderator melden


einfach schön
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dasHerz
Einsteiger

Hannover


wissbegierig

Beiträge: 12

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  RE: Blindenschule Datum:14.11.08 17:20 IP: gespeichert Moderator melden


diese Geschichte berührt mich.
schön und spannend geschrieben.

danke
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Lilith
Fachmann

Berlin


Es gibt Höhen der Seele von wo aus gesehen selbst dieTragödie aufhört tragisch zu wirken

Beiträge: 63

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  RE: Blindenschule Datum:13.07.09 19:15 IP: gespeichert Moderator melden


Es ist gar nicht leicht die richtigen Worte zu finden um zu beschreiben, was deine Geschichte, mochte es auch nur ein Teil sein, in mir ausgelöst hat.
Gefühlsvoll und zutiefst humanistisch
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